Möchte ich in einem Europa leben, in dem die Menschenrechte nicht für alle gelten? Klares Nein.
Ich konnte die Bilder der Bootsankünfte und der Camps nicht mehr ertragen, nicht tatenlos zusehen. Was macht mich als Mensch aus, wenn nicht die Fähigkeit, mit anderen Menschen mitzufühlen und füreinander da zu sein?
Bei meinem Einsatz mit swisscross.help in Griechenland begegnete ich Three Peas und zusammen konnten wir bedarfsorientiert ansetzen und wenigstens einige vulnerable Familien davor bewahren, den Winter in unbeheizten Zelten zu verbringen. Auch wenn das natürlich „Schadensbegrenzung“ ist, da die Menschen schon längst im Rahmen des Relocationprogramms oder von Familienzusammenführungen hätten weiterreisen sollen. Die Programme sind da, das Geld auch, nur der politische Wille wohl nicht.
„Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen.“ Genau so können wir Menschenrechte in Europa und an dessen Außengrenzen wieder geltend machen – wir müssen uns für die Individuen einsetzen. Den Menschen, die Schutz und Unterstützung benötigen, mit aller Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft, Offenheit und Solidarität zu begegnen, das ist auch die effektivste Terrorismusprävention.
Achja, Frau Merkel, wären die Menschen schon hier, wenn wir nicht im Wahljahr wären? Leerstehende Unterkünfte in ganz Deutschland, Kommunen, die aufnehmen möchten – woran scheitert’s?
Ich möchte jeden ermutigen, auch hinzuschauen und aktiv zu werden, denn es tut gut, gut zu sein und helfen zu können, statt wegzuschauen. Und es geht ganz leicht –einfach menschlich sein.
Wenn nicht wir es sind, die handeln, wer dann?
Johanna S.